Einmal mehr zeigt der Präsident des Plurinationalen Staates Bolivien sein wahres Gesicht – er ist Kokabauer. Nachdem die Masisten in einem zweiten Wahlgang im Departament Beni (den ersten hatten sie verloren, obwohl sie eine Woche vor der Wahl die Oppositionspartei verboten hatten) den Gouverneurssitz durch Wahlbetrug erschlichen hatten, steht dem Bau der Strasse mitten durch den Nationalpark Isiboro Securé, das gleichzeitig geschütztes Territorium von drei indigenen Bevölkerungsgruppen ist, nichts mehr im Wege. Die Kokabauern und Klientel des Präsidenten sind unruhig und suchen dringend neue Anbaugebiete, weil ein Pilz die Kokapflanzen im Chapare vernichtet (den angeblich die CIA ausgesetzt hat) und der intensive Kokaanbau die Böden ausgelaugt hat. Damit wird ein weiteres artenreiches Gebiet, das der dreifachen Grösse der Schweiz entspricht, den Kokabauern und Holzfällern geopfert. Noch im Jahr 2011 konnten diese Pläne durch die Proteste der indigenen Bevölkerung gestoppt werden und die Masisten verabschiedeten ein Tipnis-Schutzgesetz welches den Bau der Strasse verbot. Inzwischen ist die Opposition in Bolivien weiter geschwächt worden, Parteien werden verboten und Oppositionelle als CIA-Agenten etikettiert. Die Regierung paktiert gleichzeitig mit den Grossgrundbesitzern im östlichen Tiefland von Santa Cruz und hat ihnen vor kurzem die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzfläche um 700’000 ha bis zum Jahr 2020 bewilligt. Damit wird die Abholzung der dortigen Trockenwälder weiter vorangetrieben und die Wüste mit der Round-up Ready Soja weiter ausgedehnt. Kaum gewählt bereitet der Präsident Boliviens auch schon seine vierte Amtszeit vor. Damit reiht er sich in die endlose Reihe der südamerikanischen Caudillos ein, die nie von der Macht lassen können. Wenn es ums Oel geht, zückt dieser Caudillo auch mal seinen Colt und schert sich weder um die Rechte der Indigenen, noch um geschützte Naturreservate. So beschloss die bolivianische Regierung im Mai 2015 auch in Naturschutzgebieten Boliviens Erdöl zu fördern, was etwa 17% der Naturschutzfläche oder 3 Millionen ha beeinträchtigen wird. Dies sei im nationalen Interesse des Landes und stehe deshalb über dem Recht der dort lebenden Indigenen, doziert der erste indigene Präsident des Landes. ‚Die westlichen Länder wollen uns den Schutz des Waldes vorschreiben, weil sie ihre Umwelt zerstört haben‘, wettert Evo und droht gleichzeitig jede NRO aus dem Land zu werfen, die sich gegen die Oelbohrungen in Naturschutzgebieten wehren. Ob er wohl die dort lebenden Menschen auch aus dem Land werfen will?
Bolivia opens protected areas to oil companies (mongabay.com, 16.6.15)